Trial statt Dual
In meinem Positionspapier zur beruflichen Bildung "Trial statt Dual - Berufliche Bildung auf eine neue Grundlage stellen [387 KB] " wird die aktuelle Situation des beruflichen Bildungssystems beschrieben und die drängenden Probleme des Systems benannt:
- zu wenige Ausbildungsplätze
- unnötige Warteschleifen
- sehr hohe Zahl von Ausbildungsabbrüchen
- erschwerte Weiterqualifikation
- mangelnde Berufsorientierung und Berufsvorbereitung
- mangelnde Integration von MigrantInnen
- hohe Kosten
Weiterhin werden die Kosten der beruflichen Bildung detailliert aufgezeigt und die Frage geklärt, ob das System reformierbar ist. Zur Reform des Systems der beruflichen Bildung sind die folgenden, im Positionspapier ausgearbeiteten Schritte nötig:
- mehr Flexibilität schaffen durch Modularisierung
- Stärkung der allgemeinbildenden Basiskompetenzen
- Trial statt Dual: Einführung der überbetrieblichen Bildung
- Einführung nachfrageorientierter Elemente
- höhere Durchlässigkeit zum Hochschulsystem ermöglichen
- Einrichtung "Regionaler Ausbildungsbetreuungen"
- anrechenbare Anerkennung vollzeitschulischer Bildungsgänge
- Übergang in die Berufsausbildung verbessern.
Insgesamt sollten wir uns in Baden-Württemberg stärker am reformierten Schweizer Modell der beruflichen Bildung orientieren, um ein besseres und zugleich kostengünstigeres System der beruflichen Bildung zu schaffen, das keine Jugendlichen mehr auf der Strecke lässt.
Positionspapier zur beruflichen Bildung "Trial statt Dual - Berufliche Bildung auf eine neue Grundlage stellen". [387 KB] |
Positionspapier "Das Recht auf Ausbildung verwirklichen" [169 KB] |
Berufliche Gymnasien stärken
Aufgrund des doppelten Jahrgangs an den allgemeinbildenden Gymnasien durch die Einführung des G8-Zuges herrscht an den beruflichen Gymnasien für das kommende Schuljahr 2009/2010 eine besonders hohe Nachfrage nach Schulplätzen. Insgesamt bewerben sich für das kommende Schuljahr in Baden-Württemberg 26.975 Schülerinnen und Schüler auf lediglich 17.707 vorhandene Schulpläatz an den beruflichen Gymnasien. Dies bedeutet, dass jeder 3. Bewerber, bzw. jede 3. Bewerberin an keinem beruflichen Gymnasium unterkommen wird. Vor diesem Fehlbedarf in Höhe von 52% warnt die Landtagsfraktion der Grünen bereits seit über einem Jahr, dennoch weigert sich die Landesregierung hartnäckig, an den beruflichen Gymnasien im Land zusätzliche Kapazitäten entsprechend der Nachfrage zu schaffen.
Die Grüne Landtagsfraktion hat sich Ende des vergangenen Jahres in einer Umfrage an allen beruflichen Gymnasien im Land nach den vorhandenen Kapazitäten erkundigt und den Wunsch nach Kapazitäserweiterungen ermittelt.
Im Positionspapier zur Situation der beruflichen Gymnasien [375 KB]
finden Sie neben den Auswertungen der landesweiten Umfrageergebnisse an den beruflichen Gymnasien auch die Forderungen der Grünen Landtagsfraktion zur Ausweitung der Kapazitäten an den beruflichen Gymnasien:
- Die Einrichtung von 90 zusätzlichen Klassen an den beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg
- Der Weg zur Erreichung der Hochshculreife über ein berufliches Gymnasium muss allen qualifizierten Schülerinnen und Schülern offen stehen
- Perspektivisch soll eine echte Wahloption für alle GymnasiastInnen für das berufliche Gymnasium angestrebt, welche nicht auf Kosten der RealschülerInnen gehen darf
- Die Einrichtung von neuen technischen Profilen an den beruflichen Gymnasien muss ohne die Subtitution vorhandener Profile erfolgen
- Auch in den ländlichen Regionen bedarf es eines flächendeckenden Angebots der untershciedlichen Fachrichtungen an den beruflichen Gymnasien
- Die Lernbedingungen an den beruflichen und den allgemeinbildenden Gymnasien sind vevrgleichbar auszugestalten
- Die geschlechtsspezifische Spezialisierung von Jungen und Mädchen ist durch gezielte Strategien zu reduzieren.
Positionspapier zur Situation der beruflichen Gymnasien [375 KB] |